7 SEO Maßnahmen, die im Jahr 2016 NICHT mehr funktionieren

SEO Fails

Als Google Ende der 90er mit seiner bahnbrechenden Suchmaschine startete, war Suchmaschinenoptimierung (SEO) noch recht einfach: Bekomme viele Links, schreibe die Suchbegriffe nur oft genug auf die Seite und schon bist du auf Platz 1.

Seit dem hat sich der Google Algorithmus regelmäßig völlig neu erfunden. Mittlerweile verändert Google die Regeln, welche Signale für das Ranking wichtig sind, sogar mehrere hundert Male pro Jahr (z.B. 665 Änderungen allein im Jahr 2012!).

Als Einzelunternehmer oder Freiberufler in der Hochzeitsbranche hat man jedoch selten Zeit, sich mit den Änderungen in der Welt der Suchmaschinenoptimierung zu beschäftigen. Das führt leider dazu, dass viele (teils seit einem Jahrzehnt) veraltete Methoden immer noch Anwendung finden, obwohl sie sogar schädlich sein können!

Um dir einen Überblick zu verschaffen, was heute NICHT mehr funktioniert, habe ich eine Liste erstellt. Wenn du einen Großteil der Techniken anwendest und das dein Verständnis von SEO ist, dann solltest du dich noch intensiver mit dem Thema beschäftigen. Aber frage dazu am besten jemanden, der sich wirklich auskennt.

  1. Keywords in den Meta Tags
  2. Unnötige Aufzählungen von Keywörtern
  3. Schrift “verstecken”
  4. Alle Keywörter in den Title
  5. Links verkaufen und kaufen
  6. Linktausch
  7. Kommentar Spam, “Social Bookmarks” und Forenlinks
  8. BONUS: Webseiten bei Google oder anderen Suchmaschinen “anmelden”

1. Keywords in den Meta Tags

Früher konnte man Suchmaschinen in den Meta-Informationen der Webseite sagen, um welche Themen es auf der Seite geht. Doch heute gibt es keine Suchmaschine mehr, die diese Informationen noch verarbeitet, die Meta Keywords haben keinerlei Bedeutung mehr für die SEO. Die Arbeit Keywords einzutragen kannst du dir also getrost sparen.

Das einzige, was das bewirkt: Deine Mitbewerber wissen, auf welche Keywörter du gerne optimieren möchtest.

2. Unnötige Aufzählungen von Keywörtern

Hierbei wird die Seite mit möglichst vielen Keywörtern “zugeballert” (sogenanntes Keyword Stuffing). Entweder unterschiedliche Schlagworte oder immer wieder das gleiche.

Beispiel für Keyword Spam
Beispiel für Keyword Spam durch Aufzählungen

Dazu gehören lyrische Meisterwerke wie “Die Weddian Hochzeitsapp ist die beste Hochzeitsapp, die es auf dem Hochzeitsapp-Markt gibt. Wenn du eine tolle Hochzeitsapp als Hochzeitsapp nutzen möchtest, dann nutze als Hochzeitsapp am besten die Weddian Hochzeitspp.”

Eine Variation davon ist die Listung von Städten. Das sind dann so wunderbare Sätze wie “Wir veranstalten Hochzeiten in Stuttgart, München, Hamburg, Ettlingen, Karlsruhe, Filderstadt, Köln, Mannheim, Weinheim, Trontenheim, Heidenheim, Wiernsheim, Gernheim, Bernheim …”

Solche Sätze sind auch gerne mal 300 Wörter lang, stehen meist ganz unten auf einer Webseite und sind nur eines: Sinnlos und für den Kunden irritierend.

Google hat das durchschaut und warnt explizit davor, dass dies sogar zu einem negativen Rankingkriterium geworden ist.

3. Schrift “verstecken”

Mit dem vorherigen Punkt wird auch gerne noch der “Trick” des versteckten Textes verwendet. Dabei handelt es sich um Text, der für einen echten User nicht oder nur kaum lesbar ist.

Das ist entweder durch Text in gleicher oder ähnlicher Farbe wie der Hintergrund (weiße Schrift auf weißer Farbe), durch CSS ausgeblendeter Text, Schriftgröße 0 oder Text hinter einem Bild. Gerne wird der Text auch in iFrames (völlig schwachsinnig!) oder in Feldern versteckt.

Wer auf jeden Fall abgestraft werden will, sollte auch noch Links zu anderen Seiten verstecken.

Beispiel Link versteckt
Links: Link nicht sichtbar – Rechts (unten): Link zu einer Ferienwohnung auf Mallorca markiert

Google kann das erkennen und straft Seiten dazu ab! Also weg damit.

4. Alle Keywörter in den Title

Der Title einer Webseite ist eines der wichtigsten Rankingsignale. Daher denken viele, hier sollte man alle möglichen Keywörter reinpacken (ähnlich wie beim Keyword Stuffing).

Da Google aber nur ca. 55 Zeichen des Titles anzeigt und der Rest abgeschnitten wird, solltest du den Title kurz halten. Wenn der Title ansprechender klingt, wird auch eher draufgeklickt. Worauf würdest du eher klicken?SEO Beispiel Title App

Jetzt kommen wir schon zu den härteren Punkten. Links auf der eigenen Webseite zu verkaufen, um etwas Geld zu verdienen ist extrem kurzfristig gedacht. Das gleiche gilt für den Linkkauf.

Denn Google geht seit 2-3 Jahren massiv gegen das Thema Linkverkauf vor. Wer Links kauft oder verkauft riskiert damit, dass Google die komplette Seite eines Tages abstraft. Dass kann ein Klaps auf die Finger sein oder aber auch ein Rausschmiss aus der Suchmaschine.

Darum setzen wir gekaufte Links auf „nofollow“

Eine solche Penalty kann oft nur dadurch umgangen werden, dass die alte Webseite komplett aufgegeben und mit einer neuen Domain ein Neustart gemacht wird.

Das ist übrigens auch der Grund, weshalb in unserem Branchenbuch alle Links auf “nofollow” gesetzt sind. Das ist ein Zeichen für Google, dass dieser Link bezahlt ist und der Link für SEO Zwecke nicht gewertet werden soll.

Kurzfristig würde es dir etwas bringen, wenn du von uns einen “echten” Link bekommst. Aber die Gefahr, dass deine Seite komplett abgestraft wird, steigt damit ungemein. Daher konzentrieren wir uns darauf, dir echte Besucher und echte Aufträge zu bringen. Wir sind ja auch keine SEO-Agentur.

6. Linktausch

Beim Linktausch verhält es sich ähnlich wie bei Linkkauf. Damit sind nicht die Partnerlinks auf deiner Webseite gemeint. Das ist völlig legitim, dass du auf andere aus der Branche verlinkst.

Wenn du aber anfängst Linktausch mit Allen und Jedem zu machen, dann wird das auch schnell gefährlich. Google erkennt das. Und auch ein normaler User wird sich wundern, warum auf deiner Webseite Links zu KFZ Versicherungen, Girokonten, Immobilienkrediten und Nahrungsergänzungsmitteln sind.

Schon seit mindestens 2008 ist exzessiver Linktausch keine gute Idee mehr. Und trotzdem bekommen wir immer wieder Anfragen dazu.

Exzessiver Linktausch kann genau wie Linkkauf/-verkauf bis zur vollständigen Deindexierung bei Google führen!

Also Vorsicht auch bei den Footerlinks auf eurer Webseite (die ganz unten). Agenturen bauen da gerne auch mal Links zu ihren eigenen Projekten ein. Das kann für beide Beteiligten nach hinten losgehen.

7. Kommentar Spam, “Social Bookmarks” und Forenlinks

Wer denkt, er könnte ein paar tolle Links durch Kommentare in Blogs und Foren abstauben, der kann schwer enttäuscht werden.

Denn erstens erkennt Google sehr wohl, was ein Kommentarlink und was ein redaktioneller Link ist und gewichtet diese unterschiedlich.

Zweitens riskiert man eine Abstrafung, da durch solche Links ein unnatürliches Linkschema entstehen kann. Das zeigt Google, dass die Links nicht freiwillig von verschiedenen Usern gesetzt wurden, sondern dass es sich um künstliche Links handelt.

Drittens erkennt Google thematische Zusammenhänge von Webseiten. Handelt es sich um themenrelevante Webseiten, dann ist das Verlinken in Kommentaren meist kein Problem. Ihr könnt also gerne eure Webseite hier angeben, wenn ihr kommentiert. Wer aber meint, hier im Weddian Blog einen Kommentar mit Link zu einer Ölwechsel-Webseite hinterlassen zu müssen, der wird damit wohl wenig Erfolg haben.

BONUS: Webseiten bei Google oder anderen Suchmaschinen “anmelden”

Dieses Thema bringt mich auf die Palme. Es gibt doch tatsächlich auch im Jahr 2016 noch Firmen die anbieten, Webseiten gegen Geld “bei Google anzumelden”.

Für nur 49,99€ tragen wir Sie ein Jahr bei Google ein

Ich dachte nicht, dass es das noch gibt. Aber erst vor 4 Wochen bin ich wieder über so einen Anbieter gestolpert.

Google findet deine Seite schon von alleine und die anderen Suchmaschinen auch! Dazu reicht ein einziger Link oder meistens sogar schon, dass jemand mit dem Chrome Browser deine Seite besucht.

Es gibt wenig Dinge, die so sinnlos sind, wie eine Anmeldung bei Google. Die sind ähnlich sinnvoll, wie die Widerspruchserklärungen bei Facebook.Beispiel WiderspruchEin anderes Thema ist die Anmeldung deiner Webseite bei der Google Search Console (ehemals Google Webmaster Tools). Dazu aber ein anderes Mal mehr.

Fazit: Falsches SEO kann deiner Seite mehr schaden als nützen

Wie du siehst, hat sich die Suchmaschinenoptimierung in den letzten Jahren stark verändert. Deswegen achte bei Artikeln über SEO ganz besonders darauf, wann und von wem der Artikel geschrieben wurde.

Selbst bei den Wedding Meetups höre ich regelmäßig “SEO Tipps” bei denen ich am liebsten schreien würde.

Du musst nicht alle Feinheiten der SEO kennen, das wäre zu viel verlangt. Aber dich 1-2 Stunden pro Jahr mit dem Thema beschäftigen, das kann nicht schaden.

Und achte wirklich darauf, woher deine Informationen kommen.

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7 Kommentare zu „7 SEO Maßnahmen, die im Jahr 2016 NICHT mehr funktionieren“

  1. Die Suchmaschinen / Goolge ändern leider so oft ihre Algorythmen, dass es als kleines Licht auf dem Markt ohne großes Budget für SEO beinahe unmöglich ist, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Kosten dafür sprendgen so manches Budget 🙁

    1. Ja, das stimmt. Eine gute Agentur kann unter 500€ im Monat eigentlich kaum etwas erreichen und alle, die weniger verlangen die taugen meiner Erfahrung nach auch nichts. Ich hoffe, ich komme in den nächsten Wochen dazu, ein klein bisschen über die SEO Basics zu schreiben, die jeder selbst mit wenig Aufwand machen kann.

      1. Hallo Herr Raffael, das wäre SUPER wenn Sie uns Tipps geben könnten 😉 bin gerade dabei meinen eigenen Onlineshop gut im Netz zu platzieren, was gar nicht so einfach ist! Viele Grüße Anne Hecken

  2. Hallo Herr Raffael,

    super Artikel uns super Tipps.
    Ich hoffe Kommentar Spam und Social Bookmarcs und Forenlinks haben keinerlei negative Auswirkunngen, denn da kann ja ein Konkurent einem alles kaputt machen.

    1. Hallo Andreas,
      alle die genannten Links können sehr wohl einen negativen Effekt haben! Wer es damit übertreibt, kann schnell abgestraft werden. Und ja, die Konkurrenz kann einen so bombardieren. Das kommt auch öfters mal vor. Aber im Hochzeitsbereich habe ich sowas bisher noch nicht gesehen. Man kann sich aber dagegen schützen, indem man Google über die Webmaster Tools mitteilt, welche Links nicht beachtet werden sollen.

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