Anfang März 2017 fand der 3. Deutsche Hochzeitskongress in Hamburg statt…
Der beste Vortrag des Hochzeitskongresses kam gleich zum Start
Die Keynote wurde von Christin Meintjes aus Südafrika gehalten, die neben ihrer Tätigkeit als Hochzeitsfotografin auch die Gründerin von ThePrettyBlog.com, dem ersten Hochzeitsblog in Südafrika, ist.
Faszinierenderweise hat sie schon mit 14 Jahren in der Hochzeitsbranche angefangen. Obwohl sie erst 33 Jahre alt ist, hat sie somit schon mehr als die Hälfte ihres Lebens den Hochzeiten gewidmet.
Christin gab uns einen tollen Einblick in den Südafrikanischen Hochzeitsmarkt (sehr lange Hochzeitssaison, sehr viele europäische Hochzeiten), was jedoch nicht der Inhalt ihres Vortrags war.
Ihr Vortrag bezog sich hauptsächlich auf die afrikanische Lebensphilosophie Ubuntu, die aus 3 wichtigen Elementen besteht.
- Remember humble beginnings
Erinnere dich an deine Anfänge und erfreue dich an den kleinen Dingen im Leben. Keiner von uns hat direkt mit der wunderschönen Webseite, den Traumkunden und perfekten Prozessen begonnen. Jeder von uns hat mal klein angefangen. Oft mit Arbeiten, für die wir uns heute sogar schämen.
Als Beispiel nannte Christin diese alten hässlichen Mobilfunkgeräte, die damals noch 3 kg wogen, ohne die ein schickes neues iPhone 7 heute gar nicht möglich gewesen wäre.
Wir sollen uns daran erinnern, wie weit wir schon gekommen sind und uns auch an den kleinen Dingen im Leben erfreuen. Und selbst wenn es nur eine Kleinigkeit ist, wie z.B. dass man seinen Flug rechtzeitig bekommen hat. - Recognize human beings
Wir alle sind Menschen. Unsere Kunden sind Menschen. Unsere Partner sind Menschen. Wir alle haben menschliche Bedürfnisse und menschliche Schwächen.
Speziell in der Hochzeitsbranche ist es umso wichtiger, sich immer wieder daran zu erinnern, dass hinter jeder Dienstleistung, die erbracht wird, Menschen stehen.
Finde heraus, was die echten Bedürfnisse und Wünsche sind, um deinen Kunden und Partnern besser helfen zu können. - Remember working together is better than working against each other
Wir sind alle miteinander verbunden. Wir sind alle eine Gemeinschaft, ähnlich wie ein Orchester. Wenn wir gemeinsam spielen, können wir eine umwerfende Sinfonie kreieren. Wenn wir uns aber weigern zusammen zu spielen, dann kann es nichts anderes werden als furchtbarer Krach.
Wir müssen lernen, uns am Erfolg der anderen zu erfreuen. Indem die Branche wächst, wächst auch unser Anteil an der Branche. Lieber ein kleiner Anteil am Riesenkuchen als ein großes Stück vom Minikuchen.
Die Bedeutung von Ubuntu kann wohl im folgenden Satz zusammengefasst bzw. übersetzt werden
“I am what I am, because we all are.”
Mich kann es so nur geben, weil es uns gemeinsam gibt.
Es kamen auch 2 Fragen von den Teilnehmern, die ich euch auch nicht vorenthalten möchte.
Christin wurde gefragt, wie darauf reagiert, dass der Hochzeitsmarkt gesättigt ist. Christin traf mit ihrer Antwort genau ins Schwarze: Erstens, wenn du glaubst, dass der Markt gesättigt ist, dann wirst du dich auch so verhalten. Zweitens, wenn du dich vom Markt abheben möchtest, dann kreiere eine Marke, mit der sich die Menschen verbinden können. Finde heraus, wer du bist, wer dein idealer Kunde ist und baue dein Business darauf auf.
Die zweite Frage richtete sich an Christin als Bloggerin: “Wie gehst du mit der Verantwortung um, dass du mit dem Blog ein Trendsetter in der Branche bist? Durch die Blogs sind alle Hochzeiten gleich. Früher waren die Hochzeiten doch so schön unterschiedlich.”
Christin meinte, sie versucht, eine breite Variation von Hochzeiten zu zeigen, um viele verschieden Stile präsentieren zu können. Deswegen zeigt sie kleine Hochzeiten, Scheunenhochzeiten und Stadthochzeiten. Von jedem eben etwas. Jeden Monat wird ein Thema ausgewählt und zu diesem Thema werden Inhalte gefeatured.
Eine kleine Anmerkung noch von mir: Meine persönliche Meinung ist, dass Hochzeiten noch NIE so persönlich und individuell waren, wie sie jetzt sind. Die Vorstellung, dass die Hochzeiten unserer Eltern und Großeltern alle viel persönlicher waren, halte ich für ein Gerücht.
#BESUCHVONPAUL: Das Hochzeitskongress Highlight
Als Zwischenprogramm wurden Videos von einem gemeinsamen Projekt von Paul Träger und Thorsten Heyer gezeigt, welches zusammen mit dem Hochzeitskongress gestartet wurde. Bei diesem Projekt wurde Paul ohne Vorahnung in irgendwelche Städte geschickt und durfte in die Alltage von anderen Hochzeitsdienstleistern einen Einblick bekommen.
Sollten die Videos veröffentlicht werden, werde ich die auf jeden Fall auch noch mit euch teilen!
Die Videos selbst waren/sind schon ein Highlight und wir hatten alle wirklich richtig viel zu lachen. Paul muss man auch mal live erleben. Wenn irgendjemand mal wieder von Authentizität redet und du nicht genau weißt, was damit gemeint ist, dann verbringe einfach mal ein paar Minuten mit Paul Träger.
Tolle Backstory, wie Paul zu diesem Projekt kam: Er hat beim Hochzeitskongress freiwillig mitgeholfen, ohne etwas zu erwarten. Daraus entwickelte sich die Freundschaft mit Thorsten, die dann wiederum zu diesem Projekt führte. Die komplette Story solltet ihr unbedingt in Pauls Blog lesen.
Deine Kunden, Deine Perspektive: Change!
Pinar Sahin und Susanne Radermacher von Hochzeitsgesellschaft hielten einen Vortrag, der als Fortsetzung von Katja’s “Nina-Vortrag” vom letzten Jahr gesehen werden kann.
Sie gingen auf die gesellschaftliche Entwicklungen ein, die natürlich auch den Hochzeitsmarkt betreffen: Globalisierung, Digitalisierung, Individualisierung, Selbstvermarktung (Mensch wird das Produkt), New Work (Neue Arbeitsmodelle, privat/arbeit verschwimmt), Leistungsorientierung (Leben muss perfekt sein, Hochzeit muss perfekt sein -> Überforderung), Silver Generation, Female Shift, etc.
Sie stellten auch die Eigenschaften der Generation Y vor, denn aus dieser Generation sind unsere Kunden und werden es auch noch ein paar Jahre sein.
In Kürze: Sie sind Digital Natives, sehr online affin und Social Media wird gelebt. Sie haben ein starkes Feingefühl für authentisches Marketing, Fakes werden erkannt und verurteilt. Sie wollen sich verstanden fühlen, da es ihnen Sicherheit gibt. Sie wünschen sich, dass sie das gleiche Wertesystem haben.
Mehr zu: Warum du bei Brautpaaren auf Individualität setzen solltest
Die Hochzeitsgesellschaft hat für ihr Coaching 5 Brautstereotypen entwickelt, die den aktuellen Hochzeitsmarkt abbilden. Dabei wurden Alter, Herkunft, Beruf, Hobbies, Medienutzung, Wünsche und deren Anforderungen berücksichtigt.
Die wichtigste Erkenntnis aus dem Vortrag für mich persönlich war:
Wechselt die Perspektive: Was sieht der Kunde mit Blick auf mich? Welche Informationen sieht er, findet er die Daten und die Inspirationen, die er sucht?
Auch bei den Mitbewerbern gilt es eine neue Sichtweise zu bekommen und die richtigen Fragen zu stellen.
„Warum? Wieso? Weshalb?“ Beleuchtet immer ein Problem und nicht die Lösung. Deswegen sollten wir lösungsorientierte Fragen stellen. Also lieber „Wie? Wer? Wo?“.
Seit längerer Zeit merke ich, dass das Thema Nische schon sehr stark in Richtung “Nimm nur deine Traumkunden” pendelt. Daher stellte ich am Ende die Frage, wie Neueinsteiger im Markt mit dem Thema Nische umgehen sollten? Soll man am Anfang auch wirklich nur die passenden Kunden annehmen oder erst einmal alles annehmen und seine Nische mit der Zeit entwickeln?
Die beste Antwort darauf gab Friederike Delong: “Hast du Bock auf den Kunden? Wenn ja, dann passt’s.”
Eine weitere Frage bezog sich auf die Messbarkeit von Werbemaßnahmen. Pinar und Susanne meinten, dass in der heutigen Zeit (Anmerkung von mir: trotz Online Marketings) viele Maßnahmen nicht direkt gemessen werden können und daher auch auf das Bauchgefühl gehört werden sollte. Grundregel: Hast du genug Aufträge, dann hast du es richtig gemacht.
5 Schritte zum rechtssicheren Online-Auftritt
In Sebastian Hertings Vortrag ging es darum, wie wir unsere Webseiten rechtssicher aufsetzen können. Natürlich kann ein solcher Vortrag (und erst recht meine Zusammenfassung) nicht eine echte Rechtsberatung ersetzen, aber es gab uns einen groben Einblick in die Themen, die wir beachten müssen.
Aus meiner Sicht der zweitbeste Vortrag des Kongresses.
Besprochen wurden die Themen Impressum, Datenschutz, Analyse Tools, Newsletter und Social Media.
Beim Impressum ist wichtig zu beachten, dass das Impressum je nach Gewerbeform (Einzelunternehmer, UG, GmbH, GbR, etc.) unterschiedlich gestaltet sein muss. Da es dazu im Netzt genügend Infos und Tools gibt, ist es nicht auf alle Formen eingegangen, sondern ist beispielhaft ein Impressum eines Einzelunternehmers durchgegangen.
Folgende Punkte, die beim Impressum öfters falsch gemacht werden, hat er besonders hervorgehoben.
- Als Einzelunternehmer dürft ihr euch nicht „Geschäftsführer“ nennen, da ihr damit eine Gesellschaft als Unternehmensform suggeriert
- Es ist unnötig darauf hinzuweisen, dass eure Bilder und Texte urheberrechtlich geschützt sind. Das ist automatisch durch das Deutsche Gesetz schon abgesichert.
- „Keine Abmahnung ohne vorherigen Kontakt“ – Wenn ihr das hinschreibt, dann dürfen keine Abmahnungen geschickt werden, was bedeutet, das sofort eine einstweilige Verfügung bei den Gerichten beantragt werden muss. Diese können im Vergleich zu einer Abmahnung schnell das dreifache an Kosten verursachen.
Zum Thema Datenschutz hat Sebastian betont, dass wirklich JEDER von uns eine Datenschutzerklärung braucht und dass diese von jeder Seite verlinkt sein muss (ebenso wie das Impressum). Was da alles rein muss ist stark davon abhängig, welche Funktionen ihr auf der Webseite nutzt/zur Verfügung stellt. Hier ist es wohl sinnvoll sich beraten zu lassen.
Ein Hinweis von mir: Wir nutzen für unsere Datenschutzerklärung den Service iubenda, der pro Webseite weniger als 30€ pro Jahr kostet und super einfach umzusetzen ist.
Ein nerviges Thema sind die Auftragsdatenverarbeitungs-Verträge, die mit Analytics- und Mail-Tool-Anbietern geschlossen werden müssen. Diese Verträge müssen handschriftlich unterschrieben und abgeschickt werden. Informationen für den Vertrag für Google Analytics findet ihr hier.
Bei den Newslettern wurde darauf hingewiesen, dass jeder Newsletter als Werbung gesehen werden muss und somit immer ein Double-Opt-In notwendig ist und in jeder Mail eine Opt-Out Möglichkeit geboten werden muss.
Rob Klaarrenbeek: Umfragedaten zum Hochzeitsmarkt
Der Geschäftsführer von Brautmedia, dem Herausgeber des Braut & Bräutigam Magazins, stellte eine umfangreiche Studie zum Hochzeitsmarkt vor. Ich fand die Daten recht spannend, da die für uns als Publisher natürlich sehr interessant sind.
Auch wenn es sehr schwer ist, statistisch relevante und somit repräsentative Daten zu bekommen, denke ich, dass diese Studie doch ein recht guter Indikator ist, wie sich der Hochzeitsmarkt entwickelt.
Die wichtigsten Daten der Studie:
- 53% der Bräute kaufen sich ein Brautkleid, davon 87% in einem Fachgeschäft, im Schnitt 7,1 Monate vor der Hochzeit, sie fahren zum Fachgeschäft 78km, besuchen 2,5 Fachgeschäfte und 73% kaufen ein anderes Kleid als vorher ausgesucht
- 94% der Brautpaare kaufen Trauringe
- 64% der Bräutigame kaufen zur Hochzeit ihren ersten Anzug und geben im Schnitt 800€ aus (finde diesen Wert als Durchschnittswert etwas zu hoch)
- 700 Millionen Euro werden pro Jahr für Hochzeiten verschenkt, ein Großteil davon als Geldgeschenk
- Durchschnittlich sind die Paare seit 7 Jahren zusammen
- In 96% der Fälle macht der Mann den Antrag
- 97% feiern in einer gebuchten Location
- Durchschnittlich wird mit 83 Gästen gefeiert, das sind 14 mehr als noch 2008
- Die beliebtesten Locations sind
- 45% Restaurant, Hotel oder Cafe
- 16% Hof oder Scheune
- 15% Schloss
- 8% Gemeindesaal
- 4% Garten, Wiese oder Park
Welche Informationen daraus für die einzelnen Dienstleister für die Praxis relevant sind, war leider nicht so gut zu erkennen. Aber da ich Zahlen und Statistiken liebe, fand ich den Vortrag doch spannend. Wer mit den Zahlen nicht so kann, für den war das aber wohl eher nicht so dolle.
Expertenrunde Arbeitsparadies Mallorca
Leider war es mit den (für mich) interessanten Vorträgen nun schon fast vorbei. Als nächstes kam die Expertenrunde zum Thema Arbeitsstandort. Die meisten Fragen richteten sich daran, was man auf Mallorca beachten muss und ob es wirklich das Paradies ist, wie es sich die Leute vorstellen.
Für mich selbst muss ich gestehen, dass ich die Themenwahl des Panels nicht sehr toll fand, da es ja nur sehr wenige beim Hochzeitskongress wirklich relevant war. Da war das Panel vom letzten Jahr deutlich interessanter und besser.
In Kürze habe ich folgendes mitgenommen:
- Hochzeitsplaner aus der Ferne zu sein ist sehr schwer
- Die Preise unterscheiden sich kaum von Deutschland
- Wer in Mallorca aktiv sein möchte, der muss sich der Kultur anpassen
Alexander Hahn – Hochzeitstrends aus Amerika/Echte Hochzeiten
Ein sehr enttäuschender Vortrag kam von Alexander Hahn, Hochzeitsfotograf, der seit 2 Jahren in den USA lebt. Kommuniziert wurde uns, dass Alexander uns über neue Hochzeitstrends in den USA erzählt.
Tatsächlich stellte sich aber heraus, dass er in den USA gar keine Hochzeitsfotografie macht und nur 2 Hochzeiten dort fotografiert hat von Kunden, die ihn aus Hannover kennen. Somit konnte er zu den Trends eigentlich gar nichts sagen.
Stattdessen ging er stark auf das Thema “Echte Hochzeiten” ein. Es zeigte sehr viele emotionale Bilder und sagte immer wieder, dass sowas nur bei echten Hochzeiten sichtbar ist.
Ich denke, dass er die Thematik Styled Shoots damit ansprechen wollte. Wenn man nur den Vortrag gehört hat, würde man denken, dass alle Magazine und Blogs nur noch Styled Shoots veröffentlichen. Dem konnte ich nicht so ganz folgen. Am Ende hatte ich das Gefühl, dass er nur seinen Blog/Plattform Real-Wedding.de promoten wollte.
Für mich konnte ich mitnehmen, dass es auch in den USA ganz gewöhnliche Hochzeiten mit begrenzten Budgets gibt. Nur weil wir immer die fantastischen Reportagen sehen, bedeutet es nicht, dass alle Hochzeiten so sind.
Partyyyy! Feiern und reden
Die Kongressparty war auch wie im letzten Jahr der beste Bestandteil des Kongresses, wenn es ums Netzwerken geht.
Es gab leckere Drinks, ein gutes Essen, tolle Musik in einer gut ausgesuchten Location. Optimal empfand ich, dass es 2 Räume gab. Einen für die Tänzer (dort legte Markus Rosenbaum zusammen mit Mario Januskevicious auf) und einen für diejenigen, die sich einfach nur unterhalten wollten.
Für mich persönlich sehe ich den größten Mehrwert des Kongresses bei den Leuten, die ich dort kennenlernen darf. Bei der Party ist es oft so ungezwungen, dass man z.B. erst nach einer halben Stunde herausfindet, dass man neben einem Mitarbeiter einer Firma spricht, mit der man schon seit Jahren Kontakt aufnehmen wollte.
Das Schöne ist, dass man mit Menschen ins Gespräch kommt und oft erst spät während der Unterhaltung herausfindet, wer was macht. So steht nicht das Geschäftliche, sondern der Mensch im Vordergrund.
Sonntag: Intensivrunden, Style me pretty und Business & Kinder
Am Sonntag gab es wieder wie im letzten Jahr die Intensivrunden, bei denen man mit einzelnen Speakern und Sponsoren in Kleingruppen ins Gespräch kommen konnte.
In meiner ersten Intensivrunde war ich bei Gabrielle Hurwitz von Style me pretty, die ich schon am Abend vorher kennenlernen durfte. Daher hatte ich alle meine Fragen schon davor gestellt. Es war spannend zu sehen, wie so ein Blog geführt wird, wenn ein großer Konzern (AOL) dahinter steht.
Obwohl alle Mitarbeiter ja nur Angestellte sind und es ein großer Laden ist, ist trotzdem eine starke Leidenschaft für den Blog und Hochzeiten bei Gabrielle zu erkennen. Das macht mir Hoffnung, dass wir das auch schaffen können. In den letzten Jahren sind wir mit Hochzeitsportal24 auch immer mehr gewachsen und ich hoffe, dass wir auch bei unseren Mitarbeitern diese Leidenschaft für Hochzeiten und die Brautpaare auch dauerhaft erhalten können.
Die zweite Intensivrunde war bei Jen von Foreverly. Die Runde war wirklich spannend für mich, da mit Bärbel Küppers von Frau Immer & Herr Ewig gleich 3 Branchenbuchanbieter da waren. Die Schwierigkeiten, ein gutes Branchenbuch zu betreiben scheinen wohl bei allen gleich zu sein 🙂
Jen sprach unter anderem von der hohen Erwartungshaltung an uns Portale und Verzeichnisse. Wir werden oft mit Werbemaßnahmen verglichen, die das 5- oder 10-fache kosten, was natürlich kein fairer Vergleich ist.
Wie im letzten Jahr war es bei den Intensivrunden leider viel zu laut im Raum, so dass man viele Teilnehmer kaum verstehen konnte.
Der vorletzte Vortrag des Kongresses war wieder Gabrielle Hurwitz von Style me pretty, primär zum Thema Social Media. Sie verwaltet Accounts mit mehreren Millionen Followern. Allein die Facebook Page hat 3,5 Millionen Fans! Bei SMP kommt 80% des Traffics über Social, ein gigantischer Wert.
Aufgrund der hohen Anzahl an Followern haben sie eine extrem hohe Post-Frequenz. Die genaue Zahl hatte ich leider nicht aufgeschrieben, aber laut Fanpagekarma sind es über 100 Posts pro Tag!
Umso mehr war ich verwundert, dass sie meinte, man sollte nicht zu viel posten. Auf meine Nachfrage, warum Style me pretty damit Erfolg hat, meinte sie, dass bei der hohen Reichweite eine so hohe Frequenz kein Problem ist.
Ich hatte mir leider sehr wenig Notizen gemacht, da ich ja schon so viel mit ihr gesprochen hatte. Daher bin ich mir nicht mehr sicher, was genau im Vortrag gesagt wurde und was im persönlichen Gespräch.
Key Takeaways: Social hat richtig Potenzial, wenn man es richtig umsetzt.
Key Fact: 30% des Inhalts auf Pinterest bezieht sich auf Hochzeiten.
Der letzte Vortrag war von Anna Ugryomova von Felicita Design zum Thema Vereinbarkeit von Kindern und Beruf.
Über diesen Vortrag zu schreiben fällt mir wirklich schwer, weil Anna sehr sympathisch wirkt und doch der Vortrag mir überhaupt nicht zugesagt hat. Kann natürlich auch daran liegen, dass wir selbst noch keine Kinder haben.
Dazu kam noch, dass sehr viele Teilnehmer nicht auf den Stühlen sitzen geblieben sind, sondern sich hinten bei den Stehtischen unterhalten haben, was zu einer großen Unruhe im Raum geführt hat.
Wenn ich ehrlich bin, bin ich gedanklich bei dem Vortrag so oft abgeschweift, dass ich den Inhalt wohl nicht korrekt wiedergeben könnte.
Die Inspirationsbereiche
Dieses Jahr gab es wieder verschiedene Inspirationsbereiche, die wir jedoch lieber in einem weiteren Artikel vorstellen werden. Der Artikel ist ja so schon lang genug 🙂
Mein Fazit des Hochzeitskongresses – Lohnt es sich?
Wie schon erwähnt, fand ich die allgemeine Qualität der Vorträge nicht besonders gut. Bei manchen war das Thema verfehlt. Das ist natürlich meine subjektive Meinung, die allerdings von vielen Teilnehmern geteilt wurde.
Speziell für den letzten Vortrag des Kongresses hätte ich mir gewünscht, dass nochmal ein richtiger Knaller wird. So ein Big Bang am Ende, dass mit voller Tatendrang zurück in den Alltag kommt.
Von den Teilnehmern, die noch nicht so lang selbständig sind habe ich jedoch hauptsächlich positives Feedback gehört. Vielleicht sind wir auch schon etwas verwöhnt oder kennen zu viele Themen schon.
Eine gute Lösung wären dafür 2 Tracks, so dass immer 2 Vorträge gleichzeitig laufen. So kann man sich immer entscheiden, welches Thema einen auch wirklich interessiert. Sollte man merken, dass ein Vortrag doch nicht passt, kann man einfach wechseln.
Und spontan würden mir auch genügend potenzielle Speaker dazu einfallen. Meine Favoriten für den nächsten Hochzeitskongress: Paul Träger, Friederike Delong und Nina Ossenfort. Oder gerne auch einen professionellen, branchenfremden Speaker.
Zum Organisatorischen: Das Mittagessen am ersten Kongresstag war das beste Cateringessen, das ich jemals bei einem Kongress gegessen hab! Da gibt es 10 von 10 Punkte. Abzug gibt es jedoch dafür, dass wir um einen ca. 60cm hohen Fenstersims als Tisch kämpfen mussten, weil es nicht einmal annähernd genügend Stehtische fürs Mittagessen gab.
Leider wurde auch im Vorfeld sehr wenig kommuniziert, welche Mahlzeiten inklusive sind. Besonders die Erstteilnehmer kamen zur Abendparty und hatten vorher schon gegessen, da nicht klar war, ob es was gibt oder nicht. Generell hatten die Erstteilnehmer viele Fragen beim Vortreffen und fühlten sich nicht richtig informiert.
Der größte Kritikpunkt ist wieder einmal, dass die Vor- und Nachtreffen individuell organisiert werden mussten und es kein offizielles Vortreffen gab. Mindestens 50% der guten Gespräche, die ich beim Kongress geführt habe, fanden beim Vor- und Nachtreffen statt. Ohne diese beiden Events würde sich der Werte des Kongresses für mich drastisch reduzieren.
Schön wäre es daher, wenn es zumindest ein offizielles Vortreffen geben würde.
Ach ja, fast vergessen: Sonja und ich haben uns natürlich riesig über unsere gewonnenen Preise beim Hochzeitsdingsbums gefreut 😉
Werden wir beim nächsten Hochzeitskongress dabei sein?
Der nächste Hochzeitskongress wird in Dresden stattfinden. Wenn es nur um das Programm gehen würde, dann würde ich mir das Geld wahrscheinlich sparen. Aber der echte Wert des Kongresses sind die Personen dort. Wo sonst habe ich so viele alte Bekannte und Freunde und gleichzeitig auch viele neue Gesichter aus der Hochzeitsbranche an einem Ort versammelt?
Daher denke ich schon, dass wir nach Dresden gehen werden. Es war ja auch erst die dritte Veranstaltung dieser Art und das Team um den Hochzeitskongress lernt ja auch dazu. Also bin ich mal optimistisch, dass es besser wird.
Sollte es jedoch eine andere gute deutschlandweite Veranstaltung aus der Hochzeitsbranche geben (gooooo Hochzeits-Barcamp!!!), dann würde ich mir das doch noch gut überlegen.
Gelohnt hat sich die Teilnahme auf jeden Fall. Auch wenn die besten Momenten nicht direkt beim Kongress, sondern im Umfeld des Kongresses stattfanden.
Vielen Dank an Susanne von Susanne Wysocki Fotografie für die Bereitstellung der Bilder!